OpenJDK im Vergleich zu Oracle JDK

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Java kann in vielen verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden. Die Programmiersprache und Computing-Plattform Java wurde zunächst von Sun Microsystems veröffentlicht und später von Oracle übernommen. Sie kann standortunabhängig eingesetzt werden. 

Das Java Development Kit (JDK) ist eine Entwicklungsumgebung für das Entwickeln von Anwendungen mit der Programmiersprache Java. Es enthält nützliche Tools zum Entwickeln und Testen von Programmen, die in der Programmiersprache Java geschrieben wurden und auf der Java-Plattform ausgeführt werden.

Der Red Hat® Build von OpenJDK ist eine kostenlose Open Source-Implementierung der Java Platform, Standard Edition (Java SE), die auf eine Initiative von Sun Microsystems aus dem Jahr 2006 zurückgeht, ihre Java-Implementierung im Rahmen des OpenJDK-Projekts als Open Source zu veröffentlichen. Es handelt sich um eine Alternative, mit der Unternehmen ihre Java-Umgebungen über Jahre hinweg stabilisieren und standardisieren können, und zwar mit geringem bis gar keinem Umstellungsaufwand oder herkömmlichen Lizenzierungsproblemen. 

Oracle JDK und OpenJDK sind jeweils Software und Spezifikationen, die als Java Development Kits bezeichnet werden.  Ab Java 11 sind Oracle JDK und OpenJDK baugleich und enthalten Funktionen wie Flight Recorder und Mission Control. Im Wesentlichen gibt es nur wenige bis gar keine Code-Änderungen zwischen Oracle JDK und OpenJDK, sodass sie funktional sehr ähnlich sind. 

Der größte Unterschied zwischen OpenJDK und Oracle JDK besteht darin, dass OpenJDK ein Open Source-Projekt ist, das von Oracle, Red Hat und der Community betreut wird, während Oracle JDK Closed Source ist, eine kostenpflichtige Lizenz erfordert und von Oracle betreut wird. Dadurch gibt es einige Funktionen, die in OpenJDK nicht verfügbar sind, weil sie Closed Source sind oder durch die Lizenzierung eingeschränkt werden.

Da es sich bei OpenJDK um ein quelloffenes Development Kit handelt, ergeben sich Unterschiede in Bezug auf Support und Kosten gegenüber dem Oracle JDK. OpenJDK dient als zugängliche Open Source-Alternative zu Oracle JDK, unter anderem aus folgenden Gründen:

Als Teil eines cloudnativen Modernisierungsprozesses bietet OpenJDK kontinuierliche Entwicklung, Performance-Verbesserungen, Sicherheits-Updates und Deployment-Flexibilität und ist damit ideal für die Ausführung auf Anwendungsservern, in Containern oder auf Kubernetes.

Zwischen OpenJDK und Oracle JDK gibt es keine Unterschiede in der Performance beider JDKs bei Java SE-spezifikationskonformem Code. Angesichts der wenigen Funktionsunterschiede können Sie selbst entscheiden, welche Lösung mehr Vorteile bietet, und die Migration einleiten.

Von den Kosten bis hin zum Bedarf an Java-Support gibt es viele Faktoren, die bei der Entscheidung für eines der JDKs zu berücksichtigen sind. Viele Java-Expertinnen und -Experten ermutigen Nutzende, so schnell wie möglich auf OpenJDK zu migrieren, und weisen darauf hin, dass eine gesunde Migrationsstrategie mit einer gründlichen Inventory- und Risikoanalyse beginnen sollte. Große Organisationen müssen möglicherweise auch ihren Bedarf an Support und Stabilität überprüfen. 

Eine weitere Frage ist, ob Ihr Stack auf Linux basiert. Wenn ja, kann die Migration zu OpenJDK von Vorteil sein, da OpenJDK die Standard-Java-Distribution für die Linux-Distributionen Ubuntu, Fedora, RHEL und OpenSUSE ist.

Bei der Evaluierung der JDKs ist Vorsicht geboten: Wenn Sie von einer älteren Version von OracleJDK (wie Java 8) migrieren und eine Anwendung interne und nicht spezifizierte APIs verwendet hat, sind diese möglicherweise nicht Teil der OpenJDK-Codebasis.

Zudem bieten aktuelle Preisänderungen von Oracle die Möglichkeit, dass Sie und Ihr Unternehmen einen Wechsel zu OpenJDK erwägen. 

Wie können Sie das JDK Ihrer Java-Anwendungen modernisieren?

Red Hat und seine Systemintegrationspartner verfügen über das Know-how, um eine erfolgreiche Migration zu OpenJDK zu ermöglichen. Der empfohlene Ansatz besteht aus 5 Schritten.

Empfohlener Ansatz:

  1. Ein Inventory von Anwendungen und JVMs/Versionen erstellen: Erfassen Sie bestehende Nutzung, Oracle-Lizenzierung, Versionen, Sicherheitsprobleme, Abhängigkeiten und Gruppierung.
  2. Anwendungen auf mögliche Codeänderungen oder Risiken analysieren: Identifizieren Sie in einem ersten Migrationsplan die Bereiche, die ein Risiko darstellen oder Änderungen erfordern.
  3. Operative Verarbeitung (Deployment und Updates) vorbereiten: Bereiten Sie operative Prozesse für das Deployment und die Verwaltung Ihres JDK vor.
  4. Pilotmigration mit einer Reihe von Anwendungen ausführen: Führen Sie eine repräsentative Gruppe von Anwendungen aus, die den Prozess durchlaufen hat (Änderungen, Tests, Deployment), und erstellen Sie einen aktualisierten Migrationsplan.
  5. In großem Umfang in Iterationen migrieren: Verwenden Sie die OpenJDK-Migration-Factory.

Als zweitgrößter Mitwirkender an JDK nach Oracle kann Red Hat Sie und Ihr Unternehmen beim Entwickeln, Verwalten und Skalieren Ihrer Anwendungen mit dem Support und den Services unterstützen, die Sie benötigen. 

Red Hat ist für die Versionen 8u und 11u von OpenJDK verantwortlich. Mit geringen bis keinen Codeänderungen, Java Compliance und Multi-Plattform-Unterstützung ist OpenJDK eine großartige Alternative. 

Der Red Hat Build von OpenJDK ist als vollständig unterstütztes Angebot in Subskriptionen für RHEL, OpenShift und Middleware enthalten, ohne zusätzliche Kosten. Darüber hinaus bietet die Anwendungsplattform von Red Hat, einschließlich RHEL, OpenShift, Application Services und Ansible, das ideale JDK für eine Hybrid Cloud-Architektur. Red Hat hat auch den Support für Java-Anwendungen erweitert, indem es den Support für Eclipse Temurin hinzugefügt hat.

Das Migrations-Toolkit für Anwendungen von Red Hat unterstützt Sie beim Analysieren, Priorisieren und Modernisieren Ihrer Anwendungen für die Nutzung von Red Hat OpenShift in großem Umfang. Neben der Unterstützung bei JDK-Migrationen können Sie damit auch Ihre Java-Anwendungen als Ganzes analysieren und modernisieren.