Abbildung: Miteinander verbundene Glühbirne, Uhr, Kamera und Handy
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Warum führen Finanzdienstleister die Cloud nur zögerlich ein?

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Wie die meisten wettbewerbsorientierten Märkte wollen auch Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche die Cloud und Cloud Services aufgrund von deren Effizienz und Flexibilität einführen.

Da sie dabei jedoch potenziell Zehntausende von virtuellen Maschinen, mehrere Betriebssysteme und sogar Legacy-Mainframes berücksichtigen müssen, erweisen sich Änderungen auf Plattformebene in dieser Branche oft als schwierig und erfolgen nur langsam. In diesem Artikel untersuchen wir einige der Herausforderungen, denen sich Finanzdienstleistungsunternehmen beim Wechsel zur Cloud gegenübersehen. Außerdem beleuchten wir, warum der Wechsel immer dringender wird, und bieten Tipps, um Hindernisse zu überwinden und eine erfolgreiche Migration zu erreichen.

Trotz des Anreizes, die Legacy-Infrastrukturen weiterzuverwenden, können es sich immer mehr Anbieter von Finanzdienstleistungen nicht mehr erlauben, an den alten System festzuhalten: Der Markt wird immer wettbewerbsorientierter.

Die Cloud kann zwar die Komplexität und Kosten für Anbieter von Finanzdienstleistungen reduzieren. Der eigentliche Wechsel zur Cloud ist jedoch oft mit Herausforderungen bei der Einführung verbunden. Zu den für Finanzdienstleister spezifischen Faktoren gehören: 

  • Kosten: Das Migrieren von Legacy-Anwendungen kann ein teurer und zeitaufwendiger Prozess sein, insbesondere für Unternehmen mit einem großen und breitgefächerten Technologie-Portfolio.
  • Datensicherheit: Finanzdienstleistungsunternehmen unterliegen strikten regulatorischen Anforderungen. Der Austausch von Altsystemen muss daher nach strengen Regeln erfolgen, um die Daten zu schützen.
  • Resilienz: Nicht nur Compliance-Verstöße, sondern auch Infrastrukturausfälle können für Anbieter von Finanzdienstleistungen erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. Die stabilen Altsysteme haben sich über Jahre bewährt, und eine Umstellung birgt immer gewisse Änderungsrisiken.
  • Integration: Altsysteme der Finanzdienstleistungsbranche sind oft hochgradig komplex und miteinander verknüpft. Das macht es schwierig, einzelne Komponenten auszutauschen, ohne dass dabei das gesamte System unterbrochen wird. Über die Jahre haben manche Finanzdienstleiter zudem ihre Legacy-Systeme angepasst, um bestimmten geschäftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Der Austausch dieser Systeme könnte dazu führen, dass diese Anpassungen verloren gehen oder aber einen bedeutenden Zeit- und Ressourcenaufwand für die Replikation in einem neuen System mit sich bringen.
  • Datenhoheit: In vielen Regionen sehen Vorschriften vor, dass Daten keine territorialen Grenzen überschreiten. Neben den allgemeinen Cloud-Kosten entstehen dadurch Zusatzkosten, um die Cloud-Lösungen innerhalb einer bestimmten Region zu halten.
  • Wissen und Expertise: Finanzdienstleister verfügen oft über ein tiefgehendes Fachwissen über ihre Altsysteme. Häufig sind sie abhängig von internen Fachkräften, die diese Systeme warten und managen. Der Austausch dieser Systeme könnte dazu führen, dass dieses Wissen verloren geht oder eine umfangreiche Neuschulung von Beschäftigten erforderlich wird.

Vor der Übertragung eines Anwendungsportfolios auf moderne Cloud-Plattformen sollten die Kosten, die zur Ausführung erforderlichen Ressourcen und die damit verbundenen Risiken beurteilt werden.

Hier sind einige Gründe, warum das Festhalten an Altsystemen für Finanzdienstleister nicht mehr tragbar ist:

  • Zunehmende Konkurrenz: Die Finanzdienstleistungsbranche hat sich zu einem immer wettbewerbsintensiveren Umfeld entwickelt, in dem neue Marktteilnehmer und innovative Technologien zur Disruption traditioneller Geschäftsmodelle führen. Da die neuen Mitbewerber von Anfang an digital und cloudnativ aufgestellt sind und einige etablierte Konkurrenten den Wechsel bereits vollzogen haben, verfügen Altsysteme möglicherweise nicht mehr über die notwendige Agilität oder Effizienz, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Kundenerwartungen: Heute wird von den Anbietern von Finanzdienstleistungen das gleiche Maß an Einfachheit und Nutzungsfreundlichkeit erwartet wie in anderen Branchen. Wenn Altsysteme das geforderte Benutzererlebnis nicht bieten können, kann dies zu Geschäftsverlusten führen, insbesondere weil der Wechsel zwischen Finanzinstituten für Endverbrauchende jetzt einfacher ist als zuvor.
  • Sicherheit und Compliance: Das Thema Sicherheit und Compliance ist zwar der Grund dafür, dass viele Altsysteme bestehen bleiben, kann aber ebenso der Grund sein, warum die Systeme ersetzt werden müssen. Altsysteme werden oft weniger häufig – oder gar nicht – aktualisiert. Dadurch entsprechen sie möglicherweise nicht den aktuellen Sicherheits- und Compliance-Standards, was Finanzdienstleister dem Risiko von Datenpannen oder Verstößen gegen Vorschriften aussetzt.
  • Kosten und Komplexität: Das Warten von Altsystemen kann teuer und zeitaufwendig sein, da Unternehmen weiterhin in veraltete Technologien investieren und komplexe, miteinander verbundene Systeme managen müssen.
  • Keine Innovationsmöglichkeiten: Altsystemen fehlt es oft an der nötigen Flexibilität und Skalierbarkeit, um Innovationen und die Entwicklung neuer Produkte und Services zu unterstützen.
  • Beschränkungen beim Personal: Das Know-how für Legacy-Systeme verschwindet mit dem Renteneintritt der älteren Mitarbeitenden und dem gleichzeitigen Nachschub an jungen Fachkräften, die anhand von neueren, cloudnativen Systemen geschult werden.

Einhergehend mit dieser veränderten Dringlichkeit müssen Finanzinstitute technische Schulden reduzieren, Abläufe mithilfe der Cloud vereinfachen und mit Partnern zusammenarbeiten, die sie dabei unterstützen, die Vorteile der Cloud voll auszuschöpfen.

 

Mit dem Aufkommen neuer Cloud-Technologien können mehrere Generationen von Technologien zusammen in eine einzige Cloud-Plattform integriert werden und sowohl in On-Premise- als auch in Off-Premise-Rechenzentren betrieben werden. Dadurch können Unternehmen Standardbetriebsmodelle und -praktiken über mehrere Generationen von Technologien hinweg implementieren und die Cloud-Einführung skalieren.

Wie können Anbieter von Finanzdienstleistungen Cloud-Abläufe vereinfachen?

Finanzdienstleister können ihren Technologiebestand am besten vereinfachen, indem sie der Komplexität mit Konsistenz entgegentreten.

Konsistente Funktionen und Services
Da die meisten Anbieter von Finanzdienstleistungen, die zur Cloud migrieren, ihre Anwendungen über verschiedene On-Premise- und Off-Premise-Rechenzentren verteilt haben, ist es wichtig, dass diese über konsistente Funktionen verfügen – unabhängig davon, wo sie bereitgestellt werden. Genauso wichtig ist, dass die Services gut zusammenarbeiten können, selbst wenn sie von verschiedenen Anbietern zur Verfügung gestellt und an verschiedenen Orten bereitgestellt werden.

Konsistente Compliance und Sicherheit
Wenn die Komponenten auf verschiedene Umgebungen verteilt sind, kann sich die Synchronisierung der Komponenten als schwierig erweisen. Nur ein integrierter Ansatz zur Kontrolle der Komponentenkonfiguration, mit dem sich die Umgebungen konsistent auf die gleichen Sicherheits- und Compliance-Anforderungen ausrichten lassen, reduziert den Aufwand auf ein überschaubares Maß.

Konsistente Datenkontrolle
Müssen in der Cloud befindliche Daten gelöscht werden (etwa aus Compliance- oder finanziellen Gründen), ist das bei vielen Cloud-Tools aufgrund mangelnder Flexibilität nicht so schnell möglich. Cloud-Anbieter stellen oft Tools zur Verfügung, um Daten in ihre Umgebung zu verschieben, bieten aber wenig Unterstützung, wenn die Daten wieder aus ihrer Umgebung verschoben werden. Anbieter von Finanzdienstleistungen brauchen Cloud-Partner und -Tools, die ihnen eine detaillierte Kontrolle darüber geben, wo Daten gespeichert und zugänglich gemacht werden.

Konsistentes Kostenmanagement
Das Hinzufügen von Anwendungen oder neuen Nutzenden zu einer bestehenden Umgebung ist meist unkompliziert möglich. In komplexen Cloud-Umgebungen kann es jedoch mit der zunehmenden Nutzung zu einer Ausdehnung kommen, die zu immer mehr Infrastrukturbereichen führt, die nicht genutzt, nicht benötigt oder einfach vergessen werden. Da sich dieses Problem schnell vervielfacht, kommt es zu unnötigen Ausgaben und einer reduzierten Effizienz. Hier ist das Vorhandensein von Tools und einer Cloud-Plattform entscheidend, die Ihnen die konsistente Verwaltung in verschiedenen Umgebungen ermöglichen und diese Mehrkosten minimieren.

Wie können Finanzdienstleister einen plattformbasierten Ansatz beim Wechsel zur Cloud nutzen?

Nicht alle Cloud-Lösungen bieten die für die Finanzdienstleistungsbranche notwendige Konsistenz für verschiedene Hybrid Cloud-Umgebungen. Oft kommt es vor, dass bestimmte Lösungen nur für die Bereitstellung mit einem einzigen Cloud-Anbieter gedacht sind oder in verschiedenen Umgebungen nicht konsistent arbeiten.

Mit einem plattformbasierten Ansatz kann die gesamte Infrastruktur gemanagt werden. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass Workloads konsistente Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit bieten und unter Berücksichtigung von Sicherheitsanforderungen implementiert werden. Zunächst bedeutet dies, dass Workloads in Containern ausgeführt werden, die sich in der gesamten Cloud-Umgebung verschieben lassen. Darüber hinaus bedeutet es aber auch die Verwendung von Tools zur Automatisierung von Aufgaben im Zusammenhang mit diesen Containern sowie Tools zur Analyse und Problembehebung, die für Übersicht und Kontrolle sorgen, damit Probleme erkannt werden, bevor menschliches Eingreifen erforderlich wird.

Red Hat bietet Produkte, Partner und Services, mit denen ein progressiver Cloud-Ansatz möglich ist. Das sorgt für die Konsistenz, die Serviceanbieter zur Kontrolle und Vereinfachung ihres komplexen Technologiebestands brauchen, und beschleunigt gleichzeitig die Migration von Anwendungen. 

Red Hat OpenShift: Umgebungsunabhängiges Deployment von Workloads

Red Hat® OpenShift® ist eine einheitliche Plattform, mit der Sie Anwendungen in großem Umfang in vielen verschiedenen Infrastrukturen entwickeln, modernisieren und bereitstellen können. Red Hat OpenShift kombiniert getestete und bewährte Services, mit denen Sie Ihre Anwendungen reibungsloser entwickeln, modernisieren, bereitstellen, ausführen und verwalten können. OpenShift setzt auf Kubernetes auf und bietet ein konsistentes IT-Erlebnis sowohl in Off-Premise- und On-Premise-Umgebungen als auch am Edge. Mehr erfahren →

Red Hat Insights: End-to-End-Systemmanagement für Ihre Deployments

Red Hat® Insights ist ein gemanagter Service, der kontinuierlich Plattformen und Anwendungen analysiert und so Bedrohungen identifiziert und behebt. So können Unternehmen ihre Sicherheitslage verbessern und Ausfallzeiten reduzieren, ohne in zusätzliche Ressourcen investieren zu müssen. Insights ist in den meisten Red Hat Subskriptionen enthalten und verwendet prädiktive Analysen und umfassende Domain-Expertise, um komplexe operative Aufgaben von Stunden auf Minuten zu reduzieren, darunter das Erkennen und Lösen von Sicherheits- und Performance-Risiken, das Verfolgen von Lizenzen und das Kostenmanagement. Dadurch sind keine zusätzlichen Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Dies ist für die Vereinfachung der komplexen Umgebungen, denen sich Finanzdienstleistungsunternehmen gegenübersehen, besonders wichtig. Mehr erfahren →

Red Hat Enterprise Linux: Eine konsistente und zuverlässige Lösung

Red Hat® Enterprise Linux® unterstützt Sie dabei, die Komplexität der Cloud zu reduzieren. Gleichzeitig unterstützt es einheitliche Workload-Migrationen, eine verbesserte Verwaltung und Transparenz sowie einen sicheren, optimierten Ansatz von der Entwicklung bis zur Produktion in den verschiedenen Cloud-Infrastrukturen (Public, Private, Hybrid und Multi-Cloud). Mehr erfahren →

Red Hat Consulting und Training

Integrieren Sie Produkte von Red Hat, wie etwa Red Hat® Ansible® Automation Platform und Red Hat OpenShift, in Ihre Produktivumgebung, um die Datenanalyse zu vereinfachen, bessere Ergebnisse zu erzielen und Ihre Umsätze zu steigern. Mehr erfahren →

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